Das Polarlicht

Die extreme Dunkelheit des isländischen Winters hat einige Vorteile. Zwischen September und April können die Menschen in Island ein wunderschönes Naturschauspiel bewundern: das Phänomen der Aurora borealis, das bei uns landläufig als Polarlicht bekannt ist.

Die Aurora borealis hat ihren Namen von Aurora, der römischen Göttin der Morgendämmerung, und boreas, dem griechischen Wort für den Nordwind. Von September bis April ist Island ein Hotspot für diese beeindruckende Lichtshow.

Northern light in North Iceland

Island ist einer der besten Orte der Welt, um die Nordlichter zu erleben.

Die Aurora borealis, gemeinhin als Polarlicht bezeichnet, ist ein natürliches Phänomen, das entsteht, wenn Sonnenwindpartikel mit dem Magnetfeld der Erde reagieren. Dadurch werden die Teilchen angeregt, Energie freizusetzen, und ungewöhnliche leuchtend grüne und violette Streifen entstehen am Himmel.

In klaren Winternächten werden organisierte Ausflüge rund um dieses spektakuläre – wenn auch unstete – Naturphänomen angeboten. Der perfekte Ort für Sichtungen variiert und die Guides sind erfahren darin, die Lichter zu „jagen“ und die Stellen zu finden, an denen die Bedingungen für eine erfolgreiche Sichtung in der entsprechenden Nacht am besten sind.

Leider gibt es keine Garantie dafür, dass du das Polarlicht während deines Aufenthalts zu sehen bekommst. Die Chancen steigen jedoch stark an, wenn du dich außerhalb besiedelter Gebiete und besonders abseits der Lichtverschmutzung der Hauptstadt aufhältst. Viele Hotels auf dem Land bieten einen speziellen Polarlicht-Weckservice an. 

People viewing the Northern lights in Iceland

Die Nordlichter sind ein spektakulärer Anblick

WIE DU DEM POLARLICHT AUF DIE SPUR KOMMST – GEDULD IST DER SCHLÜSSEL

Das Wichtigste zuerst: Du brauchst Dunkelheit und einen klaren Himmel oder zumindest eine löchrige Wolkendecke, am besten nach Norden. Wenn das Wetter mitspielt, ist das schon die halbe Miete. Auf der Website Icelandic Met Office und auch auf Auroraforecast.is kannst du jederzeit nach den Witterungsbedingungen, der Wolkendecke und der Polarlichtaktivität sehen.

Wenn die Wolken es gut mit dir meinen, ist das zweite Kriterium eine Sonnenwindaktivität über dem Normalwert. Polarlichter können zu jeder Tages- oder Nachtzeit und das ganze Jahr über erscheinen. Allerdings ist die Aktivität in der Regel um Mitternacht und ein paar Stunden davor und danach am stärksten.

Wenn das Polarlicht einsetzt, erscheint normalerweise ein grüner, nach Norden ausgerichteter Bogen. Die beste Orientierung in einer Sternennacht ist der Polarstern, der von der Erde aus gesehen den geografischen Norden anzeigt. Am sichersten findest du den Polarstern anhand des Sternbilds des Großen Bären, das auf den Polarstern zeigt. Wenn du den grünen Bogen siehst, stehen deine Chancen gut, dass du ihn auch in Bewegung siehst. Für die Jagd nach dem Polarlicht ist manchmal viel Geduld gefragt, aber wer es schafft, lange genug zu warten, wird mit einem eindrucksvollen Erlebnis belohnt.

SO FOTOGRAFIERST DU DAS POLARLICHT

Die wichtigste Ausrüstung, die du brauchst, sind ein Stativ und ein Fernauslöser, um das gefürchtete Phänomen des verwackelten Fotos zu vermeiden. Wenn du keinen Fernauslöser hast, stelle den Selbstauslöser deiner Kamera, sofern sie einen solchen hat, auf zwei oder zehn Sekunden Auslöseverzögerung ein.

Es gibt nicht die eine Einstellung an deiner Kamera, die dir sensationelle Aufnahmen garantiert, aber wenn deine Kamera über manuelle Optionen verfügt, dann fährst du wahrscheinlich am besten, wenn du ein wenig mit verschiedenen Kombinationen von ISO-, Blenden- und Belichtungseinstellungen experimentierst. Als Faustregel haben sich ISO-Werte zwischen 800 und 3200, eine Blende zwischen f/2,8 und f/5,6 und eine Verschlusszeit zwischen 15 und 30 Sekunden bewährt.

Northern lights over Ísafjordur town

Nordlichter in Ísafjörður, Westfjorden

Verschiedene Kombinationen können sehr unterschiedliche Ergebnisse liefern. Mit höheren ISO-Werten kannst du schnellere Belichtungen erfassen, sie können aber zum Beispiel auch körnigere Bilder liefern. Beachte, dass Verschlusszeiten von mehr als 15 Sekunden zu einer leichten Sternbewegung führen. Weitwinkelobjektive sind in der Regel vielseitiger bei schwachen Lichtverhältnissen, mit Objektiven mit großen Brennweiten hingegen hast du mehr Möglichkeiten für Kompositionen. Achte darauf, alle Objektivfilter abzunehmen, da sie das Bild sonst verzerren können. Die besten Ergebnisse wirst du wahrscheinlich mit manuellen Einstellungen für unendliche Brennweite erzielen.

WANN IST DIE BESTE ZEIT, UM DAS POLARLICHT IN ISLAND ZU SEHEN?

Die beste Zeit, um das Polarlicht zu sehen, sind die Wintermonate zwischen September und April, wenn in Island die hellen Sommernächte von den dunklen und langen Nächten abgelöst werden. Am aktivsten sollen die Polarlichter um die Tagundnachtgleiche im September und März sein. Aber auch mitten im Winter stehen die Chancen nicht schlecht: Durch die längere Dunkelheit vergrößert sich schlicht das tägliche Zeitfenster, in dem du die Lichter sehen kannst.

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Das Polarlicht in Island